Gesunde Abgrenzung und wie sie gelingt

Was Abgrenzung mit Bedürfnissen zu tun hat

Bist du ein Mensch, der viel Liebe zu geben hat, der sich selbst als glücklich und kraftvoll erlebt, wenn er sich aus vollem Herzen an andere verschenkt? Kennst du die Momente, wo du unglücklich bist, weil plötzlich dieses Angeschlossensein aus irgendeinem Grunde wegbricht? Weißt du wie mühsam und anstrengend es wird, weiterhin für alle da zu sein, ohne, dass diese innere Quelle für dich sprudelt?

Ich selbst kenne das aus vielen Phasen meines Lebens und ich beobachte es bei vielen Frauen. Wir sind so darauf ausgerichtet, die Bedürfnisse anderer zu erspüren und zu erfüllen, dass wir sehr gefährdet sind, unsere eigenen Bedürfnisse zu übergehen. Das kann soweit gehen, dass wir unsere Bedürfnisse nicht einmal mehr spüren können. Wie könnten wir dann dafür sorgen, dass niemand – auch wir selbst – unsere Grenzen überschreitet?

Gesunder Egoismus

Ein Mensch, der in einer stabilen Verbindung mit sich selbst ruht, kann seine Bedürfnisse unmittelbar  wahrnehmen und wird sofort reagieren, wenn ein anderer seine Grenzen überschreitet. Das würde ich als gesunden Egoismus bezeichnen. Er käme auch gar nicht in die Versuchung, seine eigenen Grenzen ständig selbst zu überschreiten. Dieses „für andere da sein wollen“ ohne sich selbst dabei wahrzunehmen führt dazu, sich weit mehr abzuverlangen, als eigentlich gut tut. Es ist eine höchst ungesunde Haltung, die viele Frauen in meiner Generation von ihren Müttern übernommen haben und die damit sehr unglücklich oder sogar krank werden.

Selbstliebe praktizieren

Und jetzt stell dir mal vor, du würdest mit der gleichen Hingabe und Liebe, mit der du für den Rest der Welt unterwegs bist, auch für dich selbst von ganzem Herzen gut sorgen. Du als beste Freundin für dich – du würdest öfter mal die Notbremse ziehen und in dich hineinhorchen und erspüren, was du dir selbst von Herzen wünschst. Und dann darfst du auch noch dafür sorgen, dass du genau das auch bekommst! Ja, du bist es wert, dass du dich für dich selbst engagierst und dir liebevoll und rücksichtsvoll begegnest. Stoppe die Ausbeutung deiner selbst und ersetze sie durch einen gesunden Egoismus.

Wenn du dein hingebungsvolles und liebevolles Wesen wieder erkennst und wertschätzt, wirst du klar spüren, wo du gut für dich selbst sorgen musst. Dann hast du es viel leichter, dich auf natürliche Weise abzugrenzen, bevor du zusammenklappst.

Ich wünsche dir alles Liebe und viel Erfolg! Gern begleite ich dich bei diesen Lernschritten – schau doch mal hier.

Von Herzen

Christel