Fehler machen ist erlaubt

Wie ist das mit Fehlern?

Normalerweise versuchen wir in unserer westlichen Kultur möglichst wenig oder gar keine Fehler zu machen. Von früh an lernen wir, was richtig und was falsch ist. Falsch bedeutet oft, dass wir uns schlecht fühlen, es wird geschimpft, wir haben etwas nicht geschafft, fühlen uns möglicherweise als Versager. Fehler können uns beschämen und sogar schuldig sprechen.

Es ist wichtig, diese Struktur zu durchschauen, um nicht noch im Erwachsenenalter unter diesem Druck zu stehen, alles richtig machen zu müssen.

Lernen aus Fehlern

Wenn wir uns zugestehen, dass wir alles so gut machen, wie es im Moment gerade geht und unserem derzeitigen Wissen und Können entspricht, fällt es leichter zu sehen, dass Fehler entstehen, weil wir noch nicht gelernt haben, was für ein Gelingen ohne Fehler notwendig gewesen wäre. Bitter fühlt es sich oft an, wenn wir etwas „eigentlich“ können, aber durch äußere Umstände (z.B. Prüfungssituationen) so angespannt sind, dass wir es nicht zeigen können. Mir ging das über Jahrzehnte nach meinem Studium als Pianistin. Aber auch hier gab es etwas, das ich lernen konnte, um diese unglückliche Situation zu verlassen:

Die Erlaubnis, Fehler zu machen

war ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg. Ich habe gelernt, so fest zu mir zu stehen, dass ich mir Erlaubnis geben konnte, auch mal richtig viele falsche Töne zu spielen. Und als ich mal wieder so doll aufgeregt war und genau das passierte, konnte ich feststellen, dass die Welt nicht untergegangen ist und auch die Scham auszuhalten war. Ich wusste ja, dass ich es ganz anders kann und habe mir zugebilligt, dass ich aufgrund der Aufregung vieles nicht hingekriegt habe. Was für eine Entlastung! Von diesem Tag an habe ich mich immer öfter darin trainiert, mir Erlaubnis fürs Fehler machen zu geben. Und schon wurde es um ein Vielfaches leichter für mich, und die schreckliche Aufregung mit all ihren hinderlichen Begleiterscheinungen legte sich.

Der Anspruch an dich selbst

egal ob als Elternteil, Partner, Mitarbeiter in einer verantwortlichen Position oder einer anderen Rolle ist im Zweifelsfall sehr hoch, viel zu hoch! Natürlich wollen wir unser Bestes geben. Oft sind wir selbst es, die damit einen viel zu hohen Druck auf uns selbst auslösen.

Wenn ein Fehler geschieht, wie gehst du damit um? Kannst du dir zubilligen, dass du dein Bestes gegeben hast und es eben dennoch einfach passiert ist? Oder gibst du dir selbst noch die Peitsche dafür, wenn du deine eigenen Erwartungen nicht erfüllst? Da könntest du mal hinschauen und vielleicht eine neue Entscheidung treffen. Das Paradoxe ist ja: je entspannter du bist in Bezug auf deine Fehler, desto weniger werden passieren – das ist tatsächlich so!

Möchtest du lernen, mit dir selbst liebevoller umzugehen und  wirklich dafür zu sorgen, dass es dir gut geht, dann schau gern mal, ob du bei den Veranstaltungen in der Scheune nicht etwas findest, was dich anspricht. Die Selbstfürsorge ist ein wichtiger Basisgrundstein meiner Arbeit.

Und solltest du dir ganz individuelle Begleitung wünschen – für ein kostenloses Erstgespräch melde dich gern über meine Kontaktseite.

Von Herzen, Christel