Einfach zu gut erzogen…

Bist du auch so gut erzogen?

Wenn ich so die Menschen betrachte, die bei mir in den Kursen und Coachings meine Begleitung annehmen, dann fällt mir immer wieder eines auf: Sie sind einfach zu gut erzogen!

Es sind wundervolle Menschen mit vielen Gaben, Fähigkeiten und einem feinen Gespür für andere. Wahre Goldschätze – die keine Ahnung haben, wie großartig sie sind. Ihr ganzes Leben haben sie versucht, alle Anforderungen ihrer hohen ethischen Vorstellungen zu erfüllen. Voller Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein haben sie immer alles gegeben und gelernt, die Zähne zusammen zu beißen, um auch ja alles zu schaffen.

Keine Bitte wurde jemals abgeschlagen, kein Ehrenamt ausgelassen und die Familie stand das ganze Leben an oberster Stelle. Viele von ihnen sind so gewissenhaft, dass man schon fast sagen könnte, sie sind Perfektionisten. Unglaubliches wird geleistet und eher runtergespielt oder als selbstverständlich verkauft.

Wo führt das hin?

Es ist eine ganze Generation von „Gutmenschen“, die seit Jahren schon in Erschöpfungszuständen, Depressionen und Burnouts landen – oder aber gerade noch so die Kurve kriegen und verstehen, dass dieses Lebensmodell nicht aufgehen kann. Hier kannst du noch mehr dazu lesen.

Unzufriedenheit, Unglücklichsein, das Gefühl zu versagen und es einfach nicht hinzukriegen sind die milderen Symptome solcher zu gut erzogener Menschen, übrigens meistens Frauen. Auch körperliche Symptome können sich entwickeln, wenn ein Mensch in solch krassen selbst-ausbeuterischen Programmen gefangen ist. Dann ist die Krankheit wenigstens als Alibi da, nicht mehr funktionieren zu können.

Zeit etwas Neues zu lernen!

Wenn Menschen an ihre Grenzen stoßen, öffnen sie sich für neue Möglichkeiten. Das ist das Gute an der Sache. Als ich selbst 2002 in völliger Erschöpfung, Verzweiflung und Hilflosigkeit angekommen war, begannen sich erst die Türen für ein tieferes Verständnis meiner selbst zu öffnen. Und das, obwohl ich schon vorher Jahre lang meditiert und schlaue Bücher gelesen hatte. Offensichtlich musste es mir erst wirklich schlecht gehen, bevor ich bereit war, hinzuschauen, was da in meinem Leben nicht stimmt. An diesem Punkt war mir klar, dass ich Hilfe brauche.

Selbstliebe statt „Gehorsam“

Ich habe gelernt, all die Dinge zu hinterfragen, die ich anerzogen bekommen hatte und in klarer Eigenverantwortung zu entscheiden, was davon gelebt werden möchte und was mir nicht gut tut. Ich habe gelernt, mir selbst zuzuhören. Heute bin ich in mir selbst gegründet und angeschlossen an meine eigenen Kraftquellen – das ist eine völlig andere Lebensqualität. Letztlich entsprang all diese Selbstaufopferung dem tiefen, verzweifelten Wunsch, geliebt zu werden. Die Verheißung des Ankommens, wenn ich nur fleißig genug alle Anforderungen erfülle, blieb ein leeres Versprechen. Das schmeckte sehr bitter. Auch ich war einfach zu gut erzogen.

Wenn du dich in meinem Text wiedererkannt hast und auch in deinem Leben etwas verändern möchtest, dann melde dich gern bei mir zu einem unverbindlichen, kostenlosen Gespräch. Ich freue mich, wenn ich dich begleiten darf bei diesem spannenden und befreienden Verwandlungs-Prozess!

Von Herzen Christel